Bankprodukte und Finanzdienstleistungen, die lange Zeit nur traditionellen Banken vorbehalten waren, können heute dank Banking-as-a-Service (BaaS) direkt in die Angebote diverser Unternehmen integriert werden; egal ob es sich dabei um Finanzunternehmen oder Unternehmen anderer Branchen handelt.

Mit dem Aufkommen neuer Technologien haben sich BaaS-Lösungen in kürzester Zeit als bedeutende Wachstumstreiber für Tech-Akteure etabliert. Letztere können ihren Nutzern inzwischen integrierte und personalisierte Zahlungsangebote bieten, die sich konstant weiterentwickeln und verbessern.

BaaS, ein echter Katalysator für das Fintech-Ökosystem

Ursprünglich auf einzelne Finanzdienstleistungen (Zahlung, Kredit, Versicherung …) spezialisiert, können Fintechs zunehmend mit umfassenden und integrierten Lösungen aufwarten. Indem sie zahlreiche Dienstleistungen von traditionellen Banken übernehmen, erweitern sie ihr Portfolio und können die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Angebote verbessern. So binden diese Fintechs die bestehenden Kunden stärker an sich binden und ganz neue Kunden gewinnen lassen.

Nichtsdestotrotz erfordert die Einführung von Finanzdienstleistungen ein gewisses technisches und operatives Knowhow (Orchestrierung der Zahlungsprozesse, Kartenausgabe usw.) außerdem müssen regulatorische Anforderungen respektiert werden (Lizenzen für Zahlungsinstitute, KYC-Verfahren usw.). Das kann für ein Unternehmen eine erhebliche Bindung personeller und finanzieller Ressourcen bedeuten.

Dank des BaaS-Modells erhalten Fintechs die Möglichkeit, neue Dienstleistungen einzuführen und dadurch ihr Wachstum zu beschleunigen ohne dabei ihre Agilität oder Kostenstruktur zu verschlechtern.

Bereits im April 2016 ermöglichte Treezor beispielsweise Quonto, ein Angebot zur Kontoeröffnung für Geschäftskunden einzuführen, indem sich Quonto auf Treezors API und seine Lizenz als E-Geld-Institut stützte.

Im Jahr 2021 erhielt Shine die Zulassung als Zahlungsinstitut von der französischen Behörde “Autorité de Contrôle Prudentiel et de Résolution” (kurz ACPR); ein wichtiger Schritt in der Entwicklung von Shine. Dank des Angebots von Treezor für Zahlungsinstitute bleiben Shine und Treezor auch weiterhin Partner. Infolgedessen nutzt Shine die Core-Banking-Funktionen von Treezor über APIs. Diese Geschäftskontinuität ermöglichte es Shine auch, seine Endkunden nicht durch etwaige Serviceunterbrechungen zu stören. Treezor bleibt somit der wichtigste Technologiepartner von Shine und der Aussteller seiner Zahlungskarte.

Über den Kartenaspekt hinaus haben wir unsere Partnerschaft mit Treezor auch in Bezug auf technische Aspekte und Informationssysteme ausgebaut. Treezor ist heute mehr denn je ein PSEE (Prestataire de Service Externalisé Essentiel), d. h. ein ausgelagerter essenzieller Dienstleistungsanbieter für unser Geschäft. Es ist heute eine große Herausforderung für uns, ebenso wie für die Teams von Treezor, die gerade dabei sind, ihre Informationssysteme umzustellen, um sie an die Bedürfnisse von Shine und anderen regulierten Instituten anzupassen.

Arnaud Schwartz, COO von Shine

Discover Shine’s success story

BaaS im Dienste der Mitarbeiterzuwendungen

Da Mitarbeiterbenefits häufig monetäre oder zumindest monetarisierbare Komponenten beinhalten, ist BaaS ein natürlicher Bestandteil des Ökosystems an Akteueren, die die Digitalisierung dieses Sektors vorantreiben.

Zu den Arbeitgeberleistungen gehört insbesondere die Ausgabe von Wertbons und Gutscheinen für bestimmte Ausgaben (TSP: Technical Service Provider) bspw. Restaurantgutscheine, Geschenkgutscheine und -karten, Wertbons für Kultur oder Urlaub etc. Sie wurden üblicherweise in Form von physischen Karten ausgegeben, mittlerweile sind sie aber zunehmend digitalisiert.

Auch wenn diese Digitalisierung unbestreitbare Vorteile für die Arbeitnehmer und die angeschlossenen Händler bietet, so bringt sie doch auch Einschränkungen mit sich. Hier sind insbesondere die Verpflichtung, zur Einhaltung der vorgeschriebenen Ausgabenobergrenzen für TSPs und Zahlungsbeschränkung auf Ausgaben, für die die Wertgutscheine vorgesehen waren, zu nennen.

In diesem Zusammenhang kommt BaaS-Unternehmen eine Schlüsselrolle bei der Ausgabe von Zahlungskarten zu, die in der Lage sind, die Besonderheiten von TSPs in Echtzeit zu integrieren: akzeptierte Händler, Nutzungszeiten, vorgeschriebene Beträge … Dahingehend profitiert Swile, Anbieter digitaler Mitarbeiterbenefits (TSP), von den Bankkarten und der Infrastruktur Treezors. Dank des eingebetteten Finanzangebots von Treezor erleben Kunden von Swile eine reibungslose Nutzererfahrung ihrer Mitarbeiterbenefits in der Swile-App, in die eine X-Pay-kompatible Zahlungskarte integriert ist. BaaS bereichert die Benutzererfahrung mit TSP erheblich, indem folgende Aspekte angeboten werden:

  1.   Eine verbesserte Verwaltung, indem der Kontostand in Echtzeit über eine App verfolgt wird und Ausgaben optional mit der Bankkarte über das gesetzlich erlaubte Limit hinaus ergänzt werden können.
  2.   Die Sicherheit des Zahlungsmittels (die Karte kann bei Verlust oder Diebstahl schnell gesperrt werden).
  3.   Ein praktischer Vorteil, da die Tickets leichter zu transportieren sind und beim Bezahlen nicht mehr nachgezahlt werden muss (manche Händler geben bei Wertgutscheinen kein Wechselgeld).
  4.   Eine eventuelle Zentralisierung verschiedener Wertgutschein-Arten über ein einziges Zahlungsmittel

Swile

Führend bei digitalen Sozialleistungen

BaaS im Dienste der Mobilität

Die Vervielfachung der Verkehrsmittel in Verbindung mit digitalen Mitteln ermöglicht es den Nutzern, intermodale Fahrten zu planen (es werden mehrere verschiedene Verkehrsmittel genutzt) und zu bezahlen, wodurch neue Mobility-as-a-Service (MaaS)-Lösungen entstehen.

Die stets steigenden Immobilienpreise in großen Städten haben in den letzten Jahren zur schrittweisen Abwanderung in günstigere, ländlichere Gebiete geführt. Das kann jedoch zu längeren Strecken zur Arbeit und längeren Pendelzeiten führen. Um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden, fördert die Politik verstärkt die Nutzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen. Heute möchten zudem viele Arbeitgeber ihren Angestellten flexiblere Arbeitsmodelle gewähren.

In diesem Zusammenhang sind MaaS-Lösungen ein besonders nützliches Instrument zur Umsetzung der Mobilitätspolitik von Unternehmen.

Als Bestandteil von Mitarbeiterbenefits kann die Mobilität von Angestellten in der Tat mehrere Elemente der monetären Verwaltung mit sich bringen. Als Beispiel sei hier das Mobilitätsbudget bei Skipr (als Ersatz für den Dienstwagenanspruch) oder die Pauschale für nachhaltige Mobilität bei Betterway (mit der Übernahme der Fahrtkosten der Arbeitnehmer durch den Arbeitgeber bis zu einem Betrag von 800 Euro pro Jahr, der Belegverwaltung und Kostenerstattung …) genannt.

All dies sind konkrete Anwendungsbeispiele, in denen BaaS-Anbieter die MaaS-Unternehmen unterstützen!

Die API von Treezor stellt sicher, dass die Ausgaben, die über die Karte getätigt werden, bei autorisierten Händlern getätigt werden und den Kriterien des Angebots entsprechen.

„Von Anfang an benötigten wir eine robuste und flexible Technologie, die sich leicht in unsere Customer Journey integrieren lässt.“ Die BaaS-Lösung hat es Skipr ermöglicht, schnell eine Zahlungsmodalität in sein Dienstleistungsangebot einzubinden.

Arnaud Biebuyck, CFO von Skipr

Discover Skipr’s success story

Unbegrenzte Integrationsmöglichkeiten

Überall, wo es um Geldtransaktionen geht, ist BaaS nicht weit. Dieses Angebot ermöglicht es Tech-Akteuren, eine Fülle von Zusatzleistungen anzubieten und dadurch ihr Geschäftsmodell zu stärken.

Es gibt viele Beispiele aus dem E-Commerce, wo die Kunden dank BaaS Zugang zu neuen Zahlungsmethoden oder zeitversetztem Bezahlen (Buy Now, Pay Later) erhalten. Marketplace-Verkäufer erhalten eine bessere Anbindung an ihre Banken und bessere Instrumente zur Steuerung ihres Cashflows.

BaaS spielt darüber hinaus eine Schlüsselrolle beim Zugang zu Finanzdienstleistungen, wie die im März 2021 unterzeichnete Partnerschaft zwischen Treezor und dem PropTech Matera zeigt, in deren Rahmen ein Zahlungskonto für Eigentümergemeinschaften eingeführt werden soll. Neben einer Verbesserung der Buchhaltung von Hausverwaltungen schafft die Einführung dieses Kontotyps ein neues Produkt, das bisher nicht im Angebotsportfolio von traditionellen Banken zu finden war.

BaaS ist weit mehr als nur ein technologischer Baustein für Fintechs, sondern in Wirklichkeit eine leistungsstarke Lösung für die Transformation und Optimierung zahlreicher Tech-Akteure: Mitarbeitervergünstigungen, MaaS, PropTechs, Marktplätze usw. Ein Trend, der wahrscheinlich anhalten wird und zu einer noch größeren Verbreitung von Finanzdienstleistungen beitragen könnte!

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