Warum verlangen wir bei einer KYC-Prüfung so viele personenbezogene Daten? Das ist eine Frage, die sich Privatpersonen und Unternehmen oftmals stellen.
In der Zahlungs Dienstleistungsbranche und der Bankenwelt wird hierfür der Fachbegriff „KYC-Verfahren“ verwendet. Die KYC-Prüfung ist ein notwendiger und unerlässlicher Prozess für jedes Finanzinstitut.
KYC ist abgeleitet von Know Your Customer, auf Deutsch „Kenne deinen Kunden“ (man findet auch den Begriff KYB für Know Your Business), und bezeichnet alle Verfahren, die es Banken und E-Geld-Instituten wie Treezor ermöglichen, einen Kunden zu identifizieren.
Das KYC-Verfahren wird durch europäische und deutsche Gesetze u.a. das Geldwäschegesetz geregelt. Mit dem KYC-Prozess lässt sich sicherstellen, dass ein Finanzinstitut den Verpflichtungen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung – allgemein bekannt als AML / CTF- nachkommt.
Gegenstand des KYC-Verfahrens
Das KYC-Verfahren besteht darin, die Identität von Kunden zu überprüfen und deren Konformität zu gewährleisten, und stellt ein wesentliches Element der Überwachung bei Treezor dar. Es trägt insbesondere dazu bei Wirtschaftskriminalität zu verhindern :
zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung
zur Einhaltung von Steuervorschriften
zur Einhaltung von Sanktionen
zur Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften im Zusammenhang mit der Korruptionsbekämpfung
zur Verhinderung von Identitätsdiebstahl
zum Schutz des Kunden
zum Schutz der Reputation des Kunden
Das E-Geld-Institut muss daher mehrere Daten erheben und analysieren. Aus diesem Grund werden Kunden gebeten, verschiedene Arten von Dokumenten vorzulegen.
(Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit) :
Identität des Kunden: Name, Vorname, Postanschrift, E-Mail, Mobiltelefon
Bei natürlichen Personen:Identität des Kunden: Nachname, Vorname,Geburtsort, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit, Wohnanschrift, E-Mail und Mobiltelefon Kopie eines gültigen Personalausweises oder eines Reisepasses und einer MeldebescheinigungBei juristischen Personen: Kopie eines Personalausweises eines gesetzlichen Vertreters (Geschäftsführer), Handelsregisterauszug, Kopie der Satzung
Gültigkeit der eingereichten Unterlagen:
Personalausweis oder Reisepass (> 6 Monate)
Dokumente wie Meldebescheinigung (< 3 Monate)
Live-Video zwecks Überprüfung, dass die Dokumente den Anforderungen entsprechen
Live-Video zwecks Überprüfung, dass die Person, die ein Konto eröffnen möchte, den vorgelegten Dokumenten entspricht
Wer ist von der KYC-Prüfung betroffen?
Die KYC-Verfahren haben sich aufgrund der europäischen Richtlinien für Zahlungsdienste PSD1 und PSD2, die neuen Akteuren wie FinTechs den Zugang zu neuen Diensten ermöglichen sollen, häufig verändert.
Daher sind alle Finanzakteure wie Banken, Versicherungen, FinTechs und E-Geld-Institute, wie Treezor, heute von diesen Vorschriften betroffen.
Die Problematik der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (LCB-FT) betrifft seit der Richtlinie vom 26. Oktober 2005 alle Zahlungsdienstleister. Alle Vorschläge wurden von der 4. Geldwäscherichtlinie (Richtlinie 2015/849) und später dann von der 5. Richtlinie vom 30. Mai 2018 (Richtlinie 2018/843) übernommen.
Warum ist die KYC-Prüfung notwendig?
Aufgrund verschärfter Vorgaben der EU-Richtlinie und der Novellierung des Geldwäschegesetzes sind Unternehmen immer stärker in der Verantwortung an Geldwäscheprävention mitzuwirken. Die gesetzliche Verpflichtung des KYC- Prinzip ergibt sich u.a. aus Artikel 8 der 3. EU-Geldwäsche Richtlinie sowie aus dem deutschen Geldwäschegesetz (GWG) den §§ 10 ff, 11, 12 (§ 25i Kreditwesengesetz (KWG) für das E-Geldgeschäft).
Die KYC-Prüfung ist somit auch ein Sicherheitsverfahren. Sie gibt allen Akteuren des Finanzsektors die Möglichkeit, ein sicheres Umfeld für Finanzdienstleistungen für alle Unternehmen und Privatpersonen zu schaffen. Als Kunde sind Sie vor jeglichem Identitätsdiebstahl oder Versuch einer Veruntreuung Ihres Kontos geschützt.
Sind die erhobenen Informationen sicher?
Für Treezor hat die Sicherheit dieser Informationen Priorität. Unsere Server sind verschlüsselt und werden regelmäßig von IT-Sicherheitsexperten im Rahmen von Audits geprüft. Weitere Informationen über unsere Datenschutzerklärung finden Sie hier.
Im Allgemeinen unterliegt die Branche der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die seit dem 25. Mai 2018 in Kraft ist. Diese Verordnung garantiert den Schutz Ihrer personenbezogenen Daten. Die im Rahmen des KYC-Verfahrens erhobenen Informationen bleiben von daher vertraulich. Die einzige Ausnahme sind Behörden, die im Falle von Strafverfahren auf diese Informationen zugreifen können. Eine Privatperson oder ein Unternehmen kann keine Informationen über ein Konto oder seinen Inhaber anfordern.
Zu beachten :
Die KYC-Prüfung ist ein Verfahren, dem alle Akteure des Finanzsektors unterliegen.
Mit dem KYC Verfahren kann sichergestellt werden, dass ein Finanzinstitut die Verpflichtungen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erfüllt
Die KYC-Prüfung sorgt für die Sicherheit von Kunden bei Wirtschaftskriminalität u.a. Betrug
Erhobenen Informationen sind sicher
Möchten Sie mehr über das KYC-Verfahren von Treezor erfahren? Weitere Informationen diesbezüglich finden Sie hier.