Nach Angaben der Europäischen Zentralbank beliefen sich Lastschriften in der Eurozone im Jahr 2021 auf 23,2 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 5,8 % gegenüber den Zahlen aus dem Jahr 2000 entspricht. Damit ist das Lastschriftverfahren die am zweithäufigsten genutzte bargeldlose Zahlungsmethode, nach Überweisungen und vor Karten und dem Scheck.
Wenn ein Unternehmen die Initiative ergreifen und den Einzug seiner Forderungen automatisieren möchte, kann es sich für das Lastschriftverfahren entscheiden. Diese Zahlungsmethode ist sowohl für einmalige als auch für wiederkehrende Transaktionen geeignet. Sie trägt dazu bei, die Kassenführung zu verbessern und die Kundenbindung zu stärken.
Mit der SEPA-Lastschrift (Single Euro Payments Area) steht Ihren Kunden eine effektive Lösung zur Verfügung, um den Einzug ihrer Forderungen zu vereinfachen. Treezor bietet einen umfassenden Überblick über die Funktionen und den Betrieb von SEPA Direct Debit Core und B2B sowie eine detaillierte Erläuterung des SEPA-Mandats.
1. SEPA-Lastschriftarten: SDD Core oder SDD B2B
Es gibt zwei Arten des SEPA-Lastschriftverfahrens:
- SEPA Core Direct Debit (SDD Core), verfügbar für alle Zahler,
- SEPA Business to Business Direct Debit (SDD B2B), die sogenannte Firmenlastschrift, für zwischenbetriebliche Transaktionen.
Beide haben eine Reihe von Merkmalen gemeinsam.
Merkmale des SEPA-Lastschriftverfahrens (SDD)
Konkret ermöglicht das SEPA-Lastschriftverfahren (SEPA Direct Debit oder kurz SDD) einem Gläubiger, einen Euro-Betrag von einem Konto eines Schuldners im SEPA-Raum abzubuchen. Diese Zone umfasst 36 Länder:
- die 27 Mitglieder der Europäischen Union (Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern);
- die 4 EFTA-Staaten (Europäische Freihandelsassoziation): Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz;
- Monaco, San Marino, Andorra, Vatikanstadt;
- das Vereinigte Königreich.
Sie eignen sich besonders für wiederkehrende Zahlungen von Rechnungen oder Abonnements, da der Betrag, den Sie zahlen können, nicht begrenzt ist. Für Lastschriften gelten jedoch bestimmte Formalitäten und genaue Ausführungsvorschriften.
Dies gilt für SDD Core und SDD B2B SEPA-Lastschriften
- Grund für die Zahlung: Der Beschreibungstext der Transaktion darf 140 Zeichen nicht überschreiten.
- Einreichungsfrist: Eine SEPA-Lastschrift muss je nach Art der Lastschrift zwischen 1 und 5 Bankarbeitstagen vor dem Einzugstermin bei der Bank des Zahlungsempfängers eingereicht werden.
- SEPA-Mandat: Jeder Lastschriftvertrag erfordert ein anderes Mandat mit der RUM/UMR (Unique Mandate Reference) und der Unterschrift des Schuldners.
- Verantwortung des Zahlungsempfängers: Der Zahlungsempfänger muss über eine SEPA-Gläubiger-ID verfügen und ist für die Verwaltung und Aufbewahrung des Originalmandats verantwortlich.
Besondere Merkmale von Firmenlastschriften (SDD B2B)
Das SEPA-B2B-Lastschriftverfahren wurde für Zahlungen zwischen Unternehmen entwickelt, um den Austausch von Finanzströmen zu beschleunigen und die Geschäftsbeziehungen zu verbessern.
SDD B2B Lastschriften können bis zu einem Geschäftstag vor Fälligkeit vorgelegt werden. Bei der sogenannten Firmenlastschrift handelt es sich um eine „autorisierte“ Zahlung. Eine Rückerstattung ist nicht möglich, es sei denn, es handelt sich um eine betrügerische oder irrtümliche Lastschrift.